Auf der großen, fünftägigen Geotechnik-Exkursion 2010 führte Professor Rolf Katzenbach knapp 30 Studenten samt wissenschaftlichen Mitarbeitern nach Wilhelmshaven und dann weiter nach Düsseldorf.
Am ersten Tag stand zunächst eine ausgiebige Firmenbesichtigung beim Geotextilhersteller NAUE GmbH an. Beeindruckend waren nicht nur die Produktionsstätten verschiedenster Geotextilien, sondern auch die Forschungs- und Entwicklungsbereiche sowie die umfangreichen Anwendungsbeispiele.


Die nächsten Exkursionsziele am folgenden Tag erreichte man nach kurzer Busfahrt in Cuxhaven. Die für die als Off-Shore-Konstruktionen installierten Windenergieanlagen notwendigen Gründungsbauteile werden unter anderem im Hafen von Cuxhaven hergestellt. Zwei unterschiedliche Arten von Gründungsbauteilen konnten handnah besichtigt werden. Die Firma STRABAG AG entwickelt massive Stahlbetonfundamente, die an Land hergestellt und mit fertig montierter Windenergieanlage verschifft werden. Ein völlig anderes Prinzip der Off-Shore-Gründung verfolgt die Firma BARD GmbH. Sie verwenden die sogenannten Tripiles, eine reine Stahlkonstruktion.


Aufgrund der notwendigen Kapazitätserweiterung des Cuxhavener Hafens wird derzeit der Liegeplatz 9 ausgebaut. Die Exkursionsgruppe konnte die hier notwendigen Spezialtiefbauarbeiten wie Aufspülungen, Ramm- und Verankerungsarbeiten beobachten und bekam einen guten Eindruck von der Dimension, aber auch von der möglichen Präzision der auszuführenden Arbeiten.
Vor der Weiterfahrt nach Düsseldorf am dritten Exkursionstag stand die Besichtigung der Hafenbaustelle JadeWeserPort auf dem Programm. Die hier in Ausführung befindlichen Spezialtiefbaumaßnahmen wurden von einem Boot aus besichtigt. Interessant waren vor allem die Aushubarbeiten zur Vertiefung der Fahrrinne mit einem gigantischen Schwimmbagger und die notwendige Maßnahme, 65 Millionen m³ Sand vom Meeresboden abzusaugen um Land für den Bau des Hafens zu gewinnen. Im Steuerraum des Saugbaggers verfolgten die Exkursionsteilnehmer gespannt die Arbeit des Baggerführers.
In Düsseldorf angekommen erkundete die Exkursionsgruppe am letzten Tag der Studienreise die Baustellen einer neuen U-Bahnlinie. Leitende Ingenieure der Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH zeigten in einer mehrstündigen, oberirdischen Begehung die Schwierigkeiten, die innerstädtische Baumaßnahmen solchen Ausmaßes mit sich bringen.
Beim abschließenden, gemeinsamen Abendessen in der Düsseldorfer Altstadt, zu dem Professor Katzenbach herzlich eingeladen hatte, ließ man informationsreiche, spannende Tage Revue passieren.