Die Wahl seines Studiums war für Thomas Schreiber aus Seebach in Thüringen nach seinem Abitur absehbar: Mit sehr guten Kenntnissen in den naturwissenschaftlichen Fächern und einem ausgeprägten Interesse an Entwicklung und Technik stand für ihn fest, dass er den Beruf eines Ingenieurs erlernen möchte. Dabei fiel sein Entschluss auf das Berufsbild des Bauingenieurs, da er sowohl mit praktikablen als auch nachhaltigen Überlegungen und Lösungen an der Gestaltung unserer Umwelt und den Problemen unserer Zeit aktiv mitwirken wollte. Mit dieser Intention schrieb sich Thomas im WS 2004/ 05 im Studiengang Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität Weimar ein.

In den ersten 6 Semestern erlangte er im Bachelorstudiengang (Grundstudium) die gängigen Grundkenntnisse des Bauingenieurwesens. Wie alle Bauingenieurwesenstudenten an der Bauhaus-Uni lernte er von Beginn an, dass Stahlbau Spaß macht und das Schneider Bautabellenbuch für Ingenieure alsbald zu seiner Lieblingslektüre avancierte. Interesse weckten Thomas vor allem die konstruktiven Fächer wie Massiv-, Stahl-, Holz- und Grundbau, aber auch das Knowhow der mechanischen Besonderheiten der verschiedenen Baumaterialien.

Neben dem Studium blieb noch ausreichend Freiraum, um z. B. seinem Hobby dem Frisbeespielen nachzugehen. Er war aktiv bei den Weimarer Endwurf Ulimate-Frisbees und nahm erfolgreich bei einigen Turnieren im Namen des Universitätssportzentrums der Bauhaus-Uni teil.

In den Semesterferien unternahm Thomas erste Einblicke in das Berufsleben eines Geotechnikers und jobbte in einem geotechnischen Ingenieurbüro nahe seiner Heimatstadt. Dort half er bei Feld- und Laborversuchen: z.B. Kleinbohrungen, Dichtbestimmung mittels Densitometer; Wassergehalt; Proctorversuche, Triaxialversuche. Weiterhin unterstütze er die Fremdüberwachung einer Verkehrsbaumaßnahme und erstellte dafür Kontrollpläne.

Mit diesen vielfältigen Erfahrungen wuchs sein Interesse an der Geotechnik. Seine Vertieferarbeit im Masterstudium (Hauptstudium) schrieb er an der Professur Grundbau, worin er eine Dammschüttung auf weichem Baugrund vergleichend analytisch und numerisch bemessen hat. Fakultativ besuchte er neben den Pflichtvorlesungen alle Veranstaltungen, die der Lehrstuhl Geotechnik an der Bauhaus-Uni in Weimar anbietet. Dass er nun seine Abschlussarbeit am Lehrstuhl der Geotechnik in Weimar machen würde, war keine Frage mehr. In ihr beschäftigte er sich mit der vergleichenden Analyse zur Ermittlung der Potentialverteilung beim Nachweis des Hydraulischen Grundbruchs in tiefen Baugruben.

Bereits während der Bearbeitungszeit der Master Thesis nährte sich Thomas mit großen Schritten seinem Ziel: als praktizierender Geotechniker erfolgreich ins Berufsleben zu starten und läutete alsbald seine Bewerbungszeit ein. Seinen Vorstellungen entsprechend sollte es ein erfahrenes Büro sein, welches in möglichst vielen Bereichen der Geotechnik und sich überschneidenden Gebieten anderer Ingenieursdisziplinen tätig ist. Um nicht, wie viele andere seiner Kommilitonen die Region verlassen zu müssen, bewarb sich Thomas vor allem in thüringischen und sächsischen Büros.

Mit Erfolg! Denn recht zeitnah bekam Thomas nach einem gelungenen Vorstellungsgespräch eine Zusage bei den G.U.B Ingenieuren in Zwickau. Hier arbeiten Ingenieure, Naturwissenschaftler und Techniker mit langjähriger Berufserfahrung in den Bereichen Geotechnik, Geologie, Hydrologie und Hydrogeologie, Umwelttechnik, Geophysik sowie Ingenieurseismologie, Bautechnik, Verkehrsplanung, Landschaftsplanung/Landschaftsarchitektur, Wasserbau, Ingenieurvermessung und Geoinformatik. Dieses Unternehmen ist ein langjähriges außerordentliches Mitglied der DGGT und pflegt enge Kontakte zur TU Bergakademie in Freiberg, der TU in Dresden und der Bauhaus-Universität in Weimar.

Von seinem Studium stieg Thomas nahtlos in die Geotechnikerpraxis ein: Am 28. September 2010 verteidigte Thomas seine Masterarbeit an der Professur Grundbau erfolgreich mit Bestnote und schon am 01. Oktober 2010 weihte er seinen Schreibtisch bei der G.U.B Ingenieur AG in Zwickau ein. Die ersten vier Arbeitswochen gestalteten sich abwechslungsreich und interessant. Nach einer Einarbeitungszeit untersucht Thomas nun in eigener Verantwortung den Baugrund und erstellt mit seinen Ergebnissen Baugrundgutachten. Er unternimmt Bodenansprachen im Feld, führt Ramm- und Rammkernsondierungen durch, leitet statische Plattendruckversuche und bestimmt die Dichte mittels Densitometer und Entnahmestutzen. Weiterhin führt er Sickerversuche durch und wertet diese aus.

Sein Fazit aus der Studienzeit zieht Thomas durchweg positiv: Egal wie die wirtschaftliche Situation auch ist, Bauingenieure werden immer benötigt. Das Studium an der Bauhaus-Universität empfiehlt er gerne weiter. Der Stoff wird neben Vorlesungen und Seminaren abwechslungsreich über experimentelle Arbeiten in neuerrichteten Labors, über praktische Anwendungen an den gängigen Softwareprogrammen und Projektarbeiten im Team vermittelt.

Das die Entscheidung, in der Geotechnik zu vertiefen, für ihn die richtige war, kommentiert Thomas mit seiner ihm bekannten Art: „Sie ist der Chuck Norris unter den Studiengängen!“