Am 26. März 2011 fand in Frankfurt ein „Impulstreffen Zukunft“der Ingenieurverbände und technisch-wissenschaftlichen Gesellschaften statt, an dem junge Ingenieure und Studenten aus allen wichtigen Ingenieurverbänden und technisch-wissenschaftlichen Gesellschaften teilgenommen haben. Die Herren Dipl.-Ing. Marc Meissner, Espelkamp, und Dr. Ing. Martin Wittke, Aachen, nahmen als Vertreter der jungen Geotechniker in der DGGT an diesem Treffen teil. Die nachfolgende Pressemitteilung wurde von Herrn Dr. Wittke verfasst:

Treffen junger Ingenieure aus Ingenieurverbänden

Im Nachgang zu den Auseinandersetzungen um das Großprojekt “Stuttgart 21” haben unter Führung des VDI (Verein Deutscher Ingenieure e.V.), VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.) und des VDEI (Verband Deutscher Eisenbahn-Ingenieure e.V.) einige Ingenieurverbände und technisch-wissenschaftliche Gesellschaften ein Aktionsbündnis zur Verbesserung der Technikakzeptanz in unserer Gesellschaft gegründet, um Auseinandersetzungen bei Großprojekten wie “Stuttgart 21” zukünftig zu vermeiden [vgl. Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V. (DGGT) vom 4. Februar 2011, “Die DGGT macht mit” bei www.dggt.de oder www.junge-geotechniker.de]. Die beteiligten Verbände wollen eine zielgerichtete, breite öffentliche Diskussion über den zukünftigen Umgang mit Großprojekten anregen, in die auch der Ingenieurnachwuchs von Anfang an mit eingebunden ist, da wesentliche Entwicklungen zur Wahrung des Wohlstandes und der Zukunftssicherung kommender Generationen in unserem Land berührt werden. Deshalb fand am 26. März 2011 als erste Veranstaltung dieses Aktionsbündnisses ein Impulstreffen mit jeweils 2-3 jungen Delegierten in Frankfurt statt. Die DGGT war hier durch den Vorsitzenden Prof. Dr.-Ing. Georg Heerten, Herrn Dipl.-Ing. Marc Meissner und Herrn Dr.-Ing. Martin Wittke vertreten.

Nach der Begrüßung durch die Vorsitzenden des VDE und des VDEI (Prof. Klausing und Dipl.-Ing. Junker) hielt Herr Dipl.-Ing. Feldwisch von der DB AG einen eindrucksvollen Vortrag über die wachsenden Anforderungen an Ingenieure bei der Planung und Realisierung von Großprojekten. Er wies dabei insbesondere auf die Verantwortung der Ingenieure für die Sicherheit hin. Aus gegebenem Anlass erläuterte Herr Feldwisch darüber hinaus den Hergang des Projekts “Stuttgart 21”.

Der zweite Vortrag von Herrn Dr. Pfennig von der Universität Stuttgart und Mitglied des VDE-Ausschusses “Beruf, Gesellschaft und Technik” beschäftigte sich mit dem Zwiespalt zwischen dem technischen Fortschritt und der Risikodebatte. Herr Dr. Pfennig gab interessante Einblicke in soziologische Zusammenhänge bei der Abwicklung von Großprojekten und ging dabei ebenfalls insbesondere auf das Projekt “Stuttgart 21” ein.

Im Anschluss an die beiden Vorträge kam es zu einer regen Diskussion. Dabei wurde herausgearbeitet, dass die Ingenieure und die zugehörigen Verbände sich verstärkt an der öffentlichen Meinungsbildung beteiligen sollen. Des Weiteren wurde angeregt, die Politik bei der Erarbeitung von vereinfachten und wesentlich verkürzten Genehmigungsverfahren zu unterstützen. Bei zukünftigen Verfahren sollte angestrebt werden, die Bürger in jeder Phase besser einzubinden und mit Informationen zu versorgen.

Für die Zukunftsfähigkeit des Standortes Deutschland ist die Verbesserung der Infrastruktur von entscheidender Bedeutung. Da hiervon alle ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen betroffen sind, wurde eine enge Zusammenarbeit der Ingenieurverbände angeregt.

Im Herbst ist eine größere Tagung im Dialog mit politischen Entscheidungsträgern geplant, denn notwendige Veränderungen werden nur gemeinsam mit der Politik zu erreichen sein.